Fragen an Forumsmitglieder, die Deutsch als Fremdsprache lernen

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich jemanden treffe, der meine Muttersprache lernt, wobei es mich auch interessiert, zu erfahren, welche Gründe Menschen dazu bewegen, Deutsch zu lernen. Ist es der Klang der Sprache (wobei mir oft gesagt wird, dass das Deutsche angeblich sehr hart und schroff klingt), sind es persönliche Beziehungen (Ehe, Freundschaften usw.), stehen wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund (Arbeit in einem deutschsprachigen Land) usw.?

Ich selbst habe meine Sprachen (sofern sie mir nicht in der Schule als Pflichtfächer vorgegeben wurden) in erster Linie nach ihrem Klang und in zweiter Linie nach der Überlegung ausgewählt, ob ich mir vorstellen könnte, in dem jeweiligen Land (oder einem der Länder), in dem die Sprache gesprochen wird, zu leben. Für mich ist es immer ein Erlebnis, die Sprache vor Ort anwenden zu können und wenn ich eine Sprache wählte, die in Ländern gesprochen wird, in denen ich mir nicht einmal vorstellen könnte, eine relativ kurze Zeit zu verbringen, dann würde mir diese Möglichkeit fehlen.

Sobald ich mich mit einer Sprache näher beschäftigt habe, kamen viele andere Gründe dazu, die mich bestärkten, die Sprache weiter zu lernen. Dazu zählen die Fähigkeit, Bücher im Original zu lesen und vor allem, die Gelegenheit, mich mit Menschen in ihrer Muttersprache zu unterhalten. Aus solchen Gesprächen entstanden im Laufe der Zeit oft Freundschaften und diese sind für mich bis heute die schönste Form der “Belohnung” für die unweigerlichen Anstrengungen, die das Erlernen einer Sprache mit sich bringt (wobei der Lernprozess selbst natürlich auch sehr spannend sein kann und sollte, ganz nach dem Motto “Der Weg ist das Ziel”).

Mich hätte auch interessiert, ob Forumsmitglieder, die Deutsch lernen, Wert darauf legen, eine bestimmte sprachliche Variante zu lernen, z. B. Bundesdeutsch (vielfach und fälschlicherweise generell als “Hochdeutsch” bezeichnet ;-), oder ob sie sich auch auf andere Varianten (österreichisches Deutsch, in dem es auch eine hochdeutsche Form gibt), Schweizer Deutsch usw. einlassen.

Wie vertraut sind Forumsmitglieder, die Deutsch lernen, eigentlich mit typisch österreichischen Ausdrücken, wie “heuer”, “Jänner”, “Zuckerl”, “Staubzucker”, “Fiaker” usw.?

Würden sie einen Sprachkurs in Österreich in Betracht ziehen oder würden sie davor zurückschrecken, weil man bei uns vermeintlich kein Hochdeutsch spricht (wobei es tatsächlich stimmt, dass im Alltag sehr oft im Dialekt gesprochen wird)?

Abschließend muss ich zugeben, dass ich (und das bestätigen mir auch meine zwei ausländischen Schwägerinnen) finde, dass es gerade für Anfänger wahrscheinlich einfacher ist, die Leute auf der Straße in Deutschland zu verstehen als in Österreich. Dennoch sollte man dem österreichischen Deutsch durchaus eine Chance geben (OK, da kam ein wenig Lokalpatriotismus durch, der aber hoffentlich auch erlaubt ist;-).

Für Mich ist Deutsch ein Kultursprache, sehr wichtig in die Geschichte Europas und auch in die Gegenwart. Es gibt fast 100 million Leute die Deutsch sprechen.

Ich fahre oft in Länder wo man spricht Deutsch, und obwohl viele Einwohner dieser Länder beharrschen Englisch, ich fühle mich besser wenn Ich kommunizieren kann in der Sprache des Landes.

Wenn ich zu ein Deutsch sprechenden Land fahren wollte, um mehr über die Sprache und die Kultur zu studieren, wäre es egal ob in Deutschland oder Österreich. Vielecht ein bisschen hier und dar.

Ich liebe die Struktur der Deutsche Sprache, genau wie ich liebe die Struktur jedes Sprache. Es ist einfach faszinierend zu sehen, wie verschiedene Volke auf verschiedener Weisen sich Ausdrucken

Für mich hat es ursprünglich mit einem Interesse an deutscher Musik zu tun gehabt. Ich habe auch derzeit Deutsch als Pflichtfach in der Hochschule gehabt, in der ich gute Noten bekam, und diese zwei Interessen haben sich demzufolge perfekt entsprochen. Ich habe heutzutage die Möglichkeit, mich nicht nur mit einem sehr breiten Spektrum von vielseitigen und kreativen moderner Musik zu beschäftigen, die im Allgemeinen eine Deutschkentnisse brauchen um damit bekannt zu werden, sondern auch eine seit Jahrhunderten Musiktradition unter den vielen wohl bekannten Komponisten von denen eine Menge aus Deutschland stammen.

Dass Deutschland auch in verschiedenen anderen Bereichen ein kulturreiches Land ist, lässt sich leicht zeigen: In Literatur, Kino und Philosophie wird Deutschland weltweit und für immer bekannt sein, und ich könnte dabei auf keinen Fall jeden Menschen nennen, der mit diesen Traditionen verbunden ist. Es sind doch zu viele!

Tolle Fragen!

Ich wollte schon immer Deutsch zu lernen. Für mich ist der Klang nicht schroff, sondern mächtig in einer guten Weise. Es klingt mir stark jedoch sehr ausdrucksvoll. Wenn man etwas auf Deutsch sagt, hat es mir eine besondere…Schwerkraft. Diese Schwerkraft zu bauen, zu meistern und weben, das war immer ein Traum für mich.

Ich habe andere Gründe auch. Einer meines Lieblingsbüchern ist ‘Siddhartha’ von Herman Hesse. Ich will es in die originale Sprache lesen. Und ich hören sehr gern auf ein paar deutschsprachigen Bands auch, z. B. Einstürzende Neubauten und Angizia. Eine Sängerin von Angizia, die Irene Denner heisst, hat eine Stimme so schön, dass ich weinen könnte, wann ich sie zu höre.

Ich denke, manche Studenten Bundesdeutsch lernen, weil es ist was ist verfügbar für Lernenden. Ohne Lingq würde es schwerer, Inhalt mit österreichischen oder schweizerischen Akzente zu finden (für mich jedenfalls, aber ich bin manchmal ungeduldig). Aber ich finde, dass ich Inhalt von österreichischen oder schweizerischen Mitglieder ziemlich gut verstehen kann. Und ja, ich würde einen Sprachkurs in Österreich machen. Ohne Zweifel!

Danke für die interessante Frage, aber jetzt merke ich dass ich mehr mehr Übung mit dem Schreiben brauche!

Ich bin mit den von Robert erwähnten österreichischen Ausdrücken leider nicht vertraut, aber ich habe einmal eine Österreicherin gekannt, die mich an die Grüße “hau di” und “hau di ah zu” herangeführt hat. Kennst du sie? Sie sind angeblich Abkürzungen von “ich haue dich”, also “hallo”, und “ich haue dich auch zurück”, also “hallo an dich auch”. Sie hat mir von einem anderen, “wüst an köch”, erzählt, an dessen Bedeutung ich mich nicht mehr erinnere, aber ich fand sie auf jeden Fall ganz lustig!

Zunächst vielen Dank für Eure Antworten. Es ist spannend zu lesen, warum sich Leute dazu entschließen, Deutsch zu lernen. Dass Deutschsprachige in der Kunst im Allgemeinen, und wohl insbesondere in der Literatur und Musik, eine bedeutende Rolle gespielt haben (und zum Teil auch noch spielen), scheint einer der Hauptgründe zu sein.

Es freut mich auch zu hören, dass offenbar nicht alle Deutsch als schroff klingende Sprache empfinden. Natürlich sind gerade unsere Mitlaute wesentlich härter als zum Beispiel in romanischen Sprachen (wobei sich hier die Aussprache im Österreichischen auch ein wenig von der in Deutschland unterscheidet und wohl innerhalb Deutschlands auch von Region zu Region unterschiedlich ist), dennoch glaube ich, dass ein Großteil dieser Einschätzung unter anderem auf das Bild zurückzuführen ist, dass durch die Zeit aus dem zweiten Weltkrieg und unmittelbar danach entstanden ist. In vielen amerikanischen Filmen, die ich gesehen habe (und auch in russischen, französischen, italienischen Filmen) werden Deutschsprechende oft als Personen dargestellt, die sprechen, als ob sie ein Maschinengewehr verschluckt hätten.

Zum Glück gibt es aber heute für Sprachinteressierte verstärkt die Möglichkeit, sich Filme im Original anzusehen bzw. mit Muttersprachlern in Kontakt zu treten (z. B. über skype). Das hilft hoffentlich auch, sich einen etwas aktuelleren Eindruck von einer Sprache zu verschaffen.

Was mir am Deutschen besonders gefällt, ist die Möglichkeit, sich sehr präzise auszudrücken. Natürlich bin ich hier nicht ganz unvoreingenommen, weil Deutsch meine Muttersprache ist, und letztendlich hängt diese Einschätzung wohl auch damit zusammen, dass ich in keiner anderen Sprache einen vergleichbar großen aktiven Wortschatz habe.

Steve hat erwähnt, dass es rund 100 Millionen Menschen gibt, die Deutsch als Muttersprache sprechen. Das macht das Deutsche übrigens zur meistgesprochenen Muttersprache Europas, weit vor dem Englischen.

Ad Lilac:
Auch ich mag Hesse besonders gern. Am liebsten habe ich “Narziss und Goldmund” (alte Schreibweise: Narziß und Goldmund) gelesen. Aber auch “Steppenwolf” und “Siddharta” sind wunderbare Bücher.

Ein sehr interessanter jüngerer, zeitgenössischer Autor ist übrigens Daniel Kehlmann. Er ist gebürtiger Münchner, lebt aber schon seit geraumer Zeit in Wien.

Es freut mich natürlich zu hören, dass Du auch einen Sprachkurs in Österreich in Betracht ziehen würdest. Ich kann mich an ein Gespräch mit einem ehemaligen Studienkollegen erinnern, der ein Jahr Deutsch in England unterrichtete. Das Erste, was er von der englischen Deutschlehrerin zu hören bekam, als er den Klassenraum betrat, war: “Können Sie auch Hochdeutsch sprechen?”. Mein Kollege schmunzelte nur und meinte: “Kein Problem, nur mein Bundesdeutsch ist nicht so gut”.

Ad Chris:

“heuer” steht im Österreichischen für “dieses Jahr”, “diesjährig” usw.
Beispiel: Wohin fährst du heuer auf Urlaub? = Wohin fährst du dieses Jahr auf Urlaub?

Du kannst auch ein Adjektiv daraus machen = heurig

Wie war dein heuriger Urlaub? = Wie war dein diesjähriger Urlaub? Wie war dein Urlaub in diesem Jahr?

“Jänner” ist die österreichische Variante für “Januar”. Früher sagten wir auch oft “Feber” anstatt “Februar”. “Feber” wird heutzutage aber meines Erachtens wesentlich seltener verwendet.

“Zuckerl” ist vergleichbar mit “Bonbon” im Bundesdeutschen.

Wir verwenden diesen Begriff aber ich im übertragenen Sinn, um auszudrücken, dass etwas wirklich besonders gut ist.

Beispiel: Dieses Musikstück ist ein echtes Zuckerl.
In diesem Satz hat “Zuckerl” die Bedeutung von “Gustostückerl”, wobei das unter Umständen auch ein österreichischer Ausdruck ist. Ich bin mir da jetzt nicht ganz sicher.

Natürlich ist das umgangssprachlich, aber ich finde den Ausdruck sehr nett.

“Staubzucker” wird von den Deutschen meines Wissens als “Puderzucker” bezeichnet.

“Fiaker” ist ein Pferdekutscher, wobei man diesen Begriff vor allem für die Pferdekutscher in Wien verwendet.

Die von Dir genannten Formulierungen wie “hau di” und “hau di ah zu” kenne ich ehrlich gesagt nicht. “Ich haue dich” hat ursprünglich eine ganz andere Bedeutung, nämlich “Ich schlage dich”. Das ist wohl eine regional verwendete Formulierung oder Jugendsprache. Mir ist das noch nie untergekommen. Man lernt eben nie aus.

“Wüst an Köch” = Eigentlich sollte es “Wüst an Kölch” heißen (wobei “Kölch” hier für “Kelch” steht), aber Du hast das schon richtig geschrieben, weil man beim Sprechen das “l” kaum mehr hört. Ich glaube, das ist eher Wienerisch. Aktiv verwende ich diese Formulierung nicht. Es bedeutet soviel wie “Wüst an Wickel?”. Beide Formulierungen bedeuten in etwa “Willst Du Streit haben?”, “Suchst Du einen Streit?”.

Vielleicht werde ich das eine oder andere Video zu typisch österreichischen Ausdrücken und Begriffen machen. Leider - und ich bitte, das nicht falsch zu verstehen - geraten typisch österreichische Wörter immer mehr in Vergessenheit, weil der Einfluss des Bundesdeutschen - vor allem durch die heute zahlreichen privaten Fernsehsender, die man empfangen kann - einfach zu groß ist.

Ich habe selbstverständlich nichts gegen das Bundesdeutsche. Sprachenvielfalt ist etwas Wunderschönes. Ich finde es nur schade, wenn es zu keinem wirklichen Sprachaustausch, sondern zu einer Verdrängung einer Sprachvariante durch die andere kommt. Die Schuld dafür liegt aber nicht bei den Deutschen, sondern bei den Österreichern, die sich zu wenig um die Pflege ihrer eigenen Sprache kümmern. Letztendlich ist aber Sprache einem steten Wandel unterworfen und spiegelt wohl auch gewisse gesellschaftliche Zusammenhänge wider.

Es ist auch immer wieder sehr unterhaltsam, wenn ich mich mit meinen deutschen Verwandten unterhalte und wir feststellen, wie sehr sich zuweilen idiomatische Ausdrücke voneinander unterscheiden, die in Österreich bzw. Deutschland verwendet werden. Gerade diese Unterschiede machen aber auch den Reiz einer jeden Sprache aus - finde ich zumindest.

Übrigens soll jemand einmal gesagt haben, dass Österreicher und Deutsche “durch eine gemeinsame Sprache getrennt sind” :wink: Das war natürlich ein wenig sarkastisch gemeint.

Abschließend möchte ich Euch allen zu Euren Deutschkenntnissen gratulieren. Es macht Spaß, Eure Einträge zu lesen. Vielen Dank jedenfalls für Eure Rückmeldungen.

Weil’s vielleicht ganz unterhaltsam ist, ein Link zu einem EU-Protokoll bezüglich der “Rechtmäßigkeit” der Verwendung österreichischer Ausdrücke in Rechtsakten der EU. Diese Liste von Wörtern war das Ergebnis von Verhandlungen, nachdem die Verwendung von österreichischen Begriffen in offiziellen Dokumenten zunächst als nicht korrekt bezeichnet worden war. Leider ist die Liste relativ kurz ausgefallen;-)

Für den Alltag hat eine solche Bestimmung ohnehin kaum Relevanz, wobei viele Begriffe auch von jüngeren Österreichern nicht mehr verwendet werden. Ich war beinahe geschockt, als mein Neffe nicht wusste, was “Paradeiser” sind :wink:

http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10007687

Robert said: “Ich selbst habe meine Sprachen (sofern sie mir nicht in der Schule als Pflichtfächer vorgegeben wurden) in erster Linie nach ihrem Klang und in zweiter Linie nach der Überlegung ausgewählt, ob ich mir vorstellen könnte, in dem jeweiligen Land (oder einem der Länder), in dem die Sprache gesprochen wird, zu leben.”

Bei mir geht das ganz genauso. Wenn ich mir gar nicht vorstellen könnte, viele Zeit in einem Land zu berbringen, wo man die besagte Zielsprache spricht, dann müsste es sich fragen, wieso ich mich überhaupt mit dieser Sprache beschäfftigen würde? (d.h. es müsste einen anderen ganz konkreten Grund geben…) Und ich kann mich einfach für keine Sprache begeistern, deren Klang mir nicht gefällt.

Wegen dem Klang der jeweiligen Sprachen habe ich mich damals in der Schule für Italienisch eher als Spanisch entschieden, obwohl Spanisch eigentlich die klugere Wahl gewesen wäre. (Denn Spanisch ist ja eine Weltsprache mit Abermillionen von Sprechern und Sprecherinnen!) Zeitdem ist mir natürlich bekannt geworden, dass es auch erhebliche Variante in der Aussprache von Spanisch gibt - sowohl in Spanien als auch im Südamerika. Aber die “offizielle” Kastilische Aussprache, die man üblicherweise bei uns in der Schule lernt…urgh! Die fand ich (und finde ich immer noch) einfach grässlich! :-0

Was man als “grässlich” empfindet, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manche Leute sollen den Klang von Deutsch ziemlich “unsexy” finden, habe ich gehört… (Aber solche Leute sind natürlich das kulturelle Äquivalent von Radaubrudern! :-p)


Robert said: “Würden sie einen Sprachkurs in Österreich in Betracht ziehen oder würden sie davor zurückschrecken, weil man bei uns vermeintlich kein Hochdeutsch spricht (wobei es tatsächlich stimmt, dass im Alltag sehr oft im Dialekt gesprochen wird)?”

Ich würde Österreich durchaus in Betracht ziehen - wobei es vermütlich nur eine Frage der Zeit wäre, bevor ich wegen “NS-Wiederbetätigung” im Knast landen würde, weil ich in der Kneipe einen dummen und geschmacklosen Witz über Hitler gemacht hätte! (Solche Dinge können bei Alkohol passieren…! :-0)

Aber im Ernst: ob man im Alltag häufig Dialekt sprechen hört, dürfte kein sehr großes Problem sein, finde ich. Auch in Bayern gibt’s viele Leute, die eine (…sagen wir mal…) “interessante” Variante von Deutsch sprechen! Aber das war für mich kein Problem damals - ich konnte Hochdeutsch (bzw Bundesdeutsch!!) trotzdem lernen.

Ich halte Deutsch für eine wunderschöne Sprache. Ich habe es ursprünglich in der Schule gelernt. Das war vor 8 Jahren. In diesem Zeitraum lernte ich auch Französisch und Latein. Für mich war Deutsch viel attraktiver. Ich liebte (und eigentlich liebe immer noch) sowohl den Klang von Deutsch als auch die Struktur der Sprache.

Ich bin vor 2 Jahren zum ersten Mal nach Deutschland gefahren. Ich ging in eine Sprachschule in Wiesbaden, Hessen. Das war einen entscheidenden Moment für mich, weil ich ab diesem Zeitpunkt eine kulturelle und emotionale Verbindung mit Deutsch hat, wegen des Landes, des Kulturs und der Leute, die ich getroffen habe. Spätens habe ich Österreicher kennengelernt, die auch ganz nett sind und das bietet noch mehr Motivation um mein Deutsch zu verbessern.

Als Deutsch Student in der Universität muss ich meinen Auslandsjahr in entweder Deutschland noch Österreich verbringen. Ich hätte nichts dagegen, in Österreich statt Deutschlands zu wohnen. Wie ich es sehe, einige Dialekten in Deutschland sind fast so anders mit Hochdeutsch als die österreichischen Dialekten. Im Sinn habe ich Bayerisch oder Schwäbisch zum Beispiel.

ad JayB:

Selbst meine spanische Schwägerin finde die kastillische Aussprache nicht so schön wie die in Lateinamerika, wobei ich sagen muss, dass ich ihre Meinung nicht teile. Diese Dinge sind wohl wirklich sehr subjektiv. Im Übrigen hast Du natürlich auch Recht, wenn Du sagst, dass es unterschiedliche Akzente auch innerhalb Spaniens gibt. In Andalusien ist zum Beispiel die Aussprache von “z” als “s” genauso verbreitet wie in den lateinamerikanischen Ländern. Und innerhalb Lateinamerikas sind die Unterschiede (auch in Bezug auf das Vokabular) oft größer als zwischen einem bestimmten lateinamerikanischen Land und Spanien.

Ob Deutsch “sexy” klingt, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber grundsätzlich soll es Leute geben, die sich durch Fremdsprachen bei der schönsten Nebenbeschäftigung der Welt durchaus angeregt fühlen (war doch auch im Film “Ein Fisch namens Wanda” der Fall, soweit ich mich erinnere; nur war es dort Russisch und nicht Deutsch) :wink:

Österreich ist sicher eine Reise wert und Du musst Dich vor unserem Wiederbetätigungsverbot nicht fürchten, wenn Du nichts Böses im Schilde führst. Wir haben die Thematik in einem anderen Thread schon ausführlich besprochen. Übrigens bin ich der Meinung, dass man über gewisse Dinge keine Witze macht. Das ist für mich keine Frage des Humors, sondern des Anstands. Aber da scheiden sich die Geister, dessen bin ich mir natürlich bewusst.

Wenn Du meinst, dass gewisse Dinge unter Alkoholeinfluss geschehen können, fällt mir dazu nur der lateinische Spruch “in vino veritas” ein, wobei er im vorliegenden Fall wohl nicht wirklich zutrifft - davon gehe ich bei Dir grundsätzlich aus. Ich würde Dich mit diesen Leuten nicht in einen Topf werfen und gehe als Optimist einmal davon aus, dass es dafür auch keinen Grund gibt.

Was die Verwendung des Dialekts angeht, ist das so eine Sache. Es ist tatsächlich so, dass die überwiegende Mehrheit der Österreicher im Dialekt spricht, selbst bei Behörden und dergleichen. Natürlich werden sich diese Leute im Regelfall bemühen, bei einem Gespräch mit einem Ausländer Hochdeutsch zu sprechen.

Ich bin jedenfalls immer wieder erstaunt, wie gut meine ausländischen Freunde und meine ausländischen Verwandten letztendlich den Dialekt verstehen, obgleich sie dafür natürlich schon einige Zeit gebraucht haben.

Es gibt natürlich auch in Deutschland eine ganze Reihe von Dialekten, die vom Hochdeutschen mindestens genauso weit entfernt sind wie die Dialekte bei uns in Österreich. Dennoch habe ich irgendwie den Eindruck gewonnen, dass die Mehrheit der Deutschen im Alltag eine Form des Deutschen spricht, die für Ausländer manchmal leichter zu verstehen ist, zumindest für solche, die vorher noch nie in einem deutschsprachigen Land waren. Aber ich kann mich da auch irren.

Ad davidmachin:

Es freut mich sehr, dass Du Deutsch für eine schöne Sprache hältst. Das ist wie Balsam für meine Seele, nachdem ich jahrelang gehört habe, wie hart Deutsch angeblich für Ausländer klingt :wink: Scherz beiseite, ich habe natürlich vollstes Verständnis dafür, dass jemand meint, Deutsch klinge nicht so sanft oder schön wie viele anderen Sprachen. Umso mehr freut es mich, dass Du dem Klang unserer Muttersprache offenbar doch viel Positives abgewinnen kannst.

Offenbar bist Du noch ziemlich jung, weil Du von einem Auslandsjahr als Student sprichst. Ich weiß nicht, wie lange Du schon Deutsch lernst, aber Deine Kenntnisse sind - so wie die der anderen Forumsteilnehmer, die hier geantwortet haben - wirklich sehr gut. Meine Hochachtung. Ich weiß um die Schwierigkeiten der deutschen Grammatik und bin daher umso mehr von Euren Leistungen beeindruckt.

Ich bin froh, dass Du nette Österreicher kennengelernt hast und dass Dich diese Bekanntschaften motiviert haben, weiter Deutsch zu lernen. Mit persönlichen Erfahrungen im Ausland bzw. mit Muttersprachlern ist das so eine Sache. Leider neigen wir wohl alle dazu, negative Erfahrungen viel länger und an viel prominenterer Stelle in unserem Gedächtnis zu speichern als positive. Ein schlechtes Erlebnis und schon bekommt oft das ganze Land bzw. die ganze Bevölkerung eines Landes einen schlechten Ruf. Ich bin davor auch nicht gefeit und muss mir immer vor Augen halten, dass es rund 7 Milliarden Menschen auf der Welt gibt und man von einzelnen Erlebnissen bzw. Einzelpersonen nicht auf ein ganzes Land, geschweige denn einen ganzen Kulturkreis schließen kann.

Ich hoffe, mein Deutsch klingt nicht zu kompliziert (damit richte ich mich an alle Forumsmitglieder, die in diesem Thread bisher geschrieben haben). Ich schreibe so wie ich auch bei einem Schriftwechsel mit einem Muttersprachler schreiben würde. Ich finde, das ist eine gute Übung. Natürlich bin ich jederzeit sehr gerne bereit, unklare oder schwierig zu verstehende Passagen zu erläutern. Nochmals vielen Dank für Eure rege Teilnahme an diesem Gedankenaustausch.

Ich lebe in Deutschland, aber den Begriff “Bundesdeutsch” habe ich bei uns noch nie gehört. Wir unterscheiden Hochdeutsch, Standarddeutsch, Umgangssprache usw. Was man allgemein im Fernsehen und im Radio hört ist Standarddeutsch, nicht Hochdeutsch. Wenn ich mit Studenten spreche oder in eher förmlichen Situationen, spreche ich Standarddeutsch, im Alltag natürlich auch Umgangssprache.

Ich persönlich mag österreichisches Deutsch. Ich finde es klingt sehr charmant und ich kenne auch viele Ausdrücke des Österreichischen, weil ich schon oft dort war und ich auch ein gewisses Ohr für Dialekte und Sprachvarianten habe. Ich verstehe österreichisches Deutsch und österreichische Dialekte teilweise besser, als manche bundesdeutschen Dialekte :slight_smile:

Übrigens haben wir ja im Englischen eine ähnliche Situation. Auch dort gibt es mehrere Varianten, z.B. britisches, amerikanisches, australisches Englisch usw.

Liebe Vera,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich verwende den Begriff “Bundesdeutsch” immer dann, wenn es darum geht, das in Deutschland gesprochene Deutsch von den anderen deutschen Varianten zu unterscheiden. Bei Wikipedia findet man dazu unter anderem folgende Erklärung:

(…)
Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD-Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt,[UA 1] ist die in Deutschland gesprochene und geschriebene Standardvarietät der plurizentrischen deutschen Sprache. Das Bundesdeutsche unterscheidet sich deutlich von den nationalen Varietäten Österreichs (Österreichisches Deutsch) und der Schweiz (Schweizer Hochdeutsch). Die Spezifika des Bundesdeutschen sind auf allen sprachlichen Ebenen (Phonetik, Phonologie, Orthographie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik) anzutreffen, am deutlichsten aber im Wortschatz. (…)

Ich kann mich erinnern, dass wir in meiner Schulzeit noch das “Österreichische Wörterbuch” verwendet haben. Heute wird in erster Linie der Duden eingesetzt. Das ist auch nicht schlimm, vor allem, weil sich der Duden-Verlag in letzter Zeit auch mehr um die anderen sprachlichen Varianten bemüht und diese Varianten auch als korrekt anführt.

Es geht mir auch keinesfalls darum, eine sprachliche Variante gegen die andere auszuspielen. Aber das hast Du offensichtlich ohnehin erkannt. Ich kann mich gut an meine Studienzeit erinnern, in der ich in den Sommerferien als Kellner in österreichischen Touristengebieten gearbeitet habe. Ob Du es glaubst oder nicht, aber ich musste mir dort oft die Speisekarte erst “übersetzen” lassen, weil fast nur deutsche Ausdrücke verwendet wurden. Ich hatte damals keine Ahnung, was ein “Quarkstrudel” ist :wink:

Man darf dabei nicht vergessen, dass das noch eine Zeit ohne Internet und ohne private Satellitensender war. Man musste daher schon direkten Kontakt mit Touristen aus Deutschland haben oder in Deutschland gewesen sein, um mit gewissen sprachlichen Unterschieden vertraut zu sein.

Ich kann mich auch noch daran erinnern, als ich mit 16 Jahren das erste Mal meine Verwandten in Deutschland besuchte und dort in einem Geschäft (heute rutscht mir auch schon der Begriff “Laden” heraus;-) die Verkäuferin um “15 Deka Kantwurst” (“Deka” steht für “Dekagramm”) gebeten habe, nachdem ich sie schon mit meinem “Grüß Gott” ein wenig aus der Fassung gebracht hatte (das war in der Nähe von Frankfurt).

Ich war durch die Tatsache, dass ich natürlich mit allen Deutsch sprach so sehr davon überzeugt, dass man mich immer verstehen würde, dass mir diese sprachlichen Unterschiede einfach nicht bewusst waren.

Mit Hilfe meiner Tante bin ich dann aber doch noch zu meinen 150 Gramm Wurst gekommen, auch wenn es keine Kantwurst gab (die andere Wurst war aber auch sehr schmackhaft). Ich wäre natürlich nie auf die Idee gekommen, in irgendeinem anderen Land diese Wurst zu bestellen, aber irgendwie hatte ich damals wohl das Gefühl, in Deutschland sei alles so wie bei uns. Ich war halt noch sehr jung.

Um auf die Geschichte mit den Touristengebieten zurückzukommen. Die meisten deutschen Gäste erklärten mir, dass sie es schade fanden, dass auf den Speisekarten nicht die österreichischen, sondern NUR die deutschen Begriffe verwendet wurden (man hätte letzere ja durchaus in Klammern anführen können). Wie dem auch sei, in der Zwischenzeit kann ich mir aufgrund meiner in der damaligen Zeit erworbenen Sprachkenntnisse auch einen “Topfenstrudel” in Deutschland bestellen :wink:

Dein Hinweis auf die unterschiedlichen englischen Varianten ist sehr treffend.

Danke nochmals für Deinen Beitrag.

Ich finde, offen gegenüber anderen zu sein ist eine gute Eigenschaft. Und Vielfalt ist da eine Bereicherung. Ich habe mich immer sehr für andere Länder interessiert und finde es sehr schade, wenn alles nur auf die Touristen ausgerichtet ist. Und wenn ich dann in Spanien eher ein Schnitzel bekommen kann als ein typisch spanisches Gericht, dann läuft für mich etwas falsch.

Ich musste schmunzeln, als ich deinen Post gelesen habe. Als mir das erste Mal in einem Rezept “10 dag” untergekommen sind, habe ich auch erstmal gerätselt :wink:

Mir war schon klar, was du mit “Bundesdeutsch” gemeint hast. Es ist nur so, dass ich noch nie jemanden getroffen habe, der diesen Ausdruck verwendet. Ich bin allerdings auch kein Sprachwissenschaftler und komme aus einem ganz anderen Bereich.

Robert said: “Übrigens bin ich der Meinung, dass man über gewisse Dinge keine Witze macht. Das ist für mich keine Frage des Humors, sondern des Anstands. Aber da scheiden sich die Geister, dessen bin ich mir natürlich bewusst.”

Vielleicht hast du Recht. Aber ich kannte einen Kerl in Bayern, der eine ganze Reihe von dummen KZ-Lager-Witzen hatte. (Witze, die selbst ich total blöd fand!) Doch ich bin mir keineswegs überzeugt, dass er ein Skinhead war… (Ich meine, Witze sind letzendlich nur…na ja…Worte, oder?)


Robert said: “Wenn Du meinst, dass gewisse Dinge unter Alkoholeinfluss geschehen können, fällt mir dazu nur der lateinische Spruch “in vino veritas” ein…”

Also, bei mir müsste es eher heißen: “In Vodka veritas” :smiley:


Robert said: “Ich würde Dich mit diesen Leuten nicht in einen Topf werfen und gehe als Optimist einmal davon aus, dass es dafür auch keinen Grund gibt.”

Ich bin eigentlich sehr froh, dass du micht nicht für ein Faschist-Arschloch haltest! :wink:

Aber weißt du, Robert, die Staatsanwaltschaft und die Bullen in Österreich sind leider nicht so wie du und ich. Die haben nämlich gar keinen Sinn für Humor! Wer ein Hitler-Witz in Wien macht, der wandelt direkt ins KZ… 'Schuldigung, ich meine: in die Strafvollzugsanstalt…

Ich denke ja, dass es in jeder Sprache eigentlich keinen einzigen Menschen gibt, der tatsächlich ‘Standard’ spricht. Wenn man nur das gelernt hat (so wie es mir z.B. anfangs mit Japanisch ging), versteht man dann im Alltag viele Gespräche überhaupt nicht.
Deswegen würde ich eigentlich jedem Sprachenlerner empfehlen, sich mit möglichst vielen verschiedenen Sprachvarietäten zu befassen - in anderen Worten: mit möglichst vielen verschiedenen Menschen unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Regionen zu sprechen.

Ich stamme aus (Bayrisch-)Schwaben, lebe aber inzwischen schon recht lange in Sachsen und spreche allein deshalb natürlich heute im Alltag hier kein Schwäbisch mehr. Zu oft gab es die Reaktion ‘ach, das klingt ja niedlich!’. :slight_smile: Ich bin also ein sogenannter ‘Switcher’, der zwischen Dialekt und überregionaler Umgangssprache wechselt, je nachdem, mit welchen Leuten er sich unterhält.

Ich habe auch schon Rhetorikkurse gemacht und mich auf Tonband und Video selbst sprechen hören. Natürlich hat meine Aussprache ihre kleinen ‘Macken’, aber das ist ja bei jedem Menschen so. Wer also echte Menschen verstehen können will, muss sich irgendwann die Fähigkeit aneignen, ‘Macken’ als solche zu erkennen und trotzdem das Gesagte zu verstehen. Unabhängig davon, ob der Muttersprachler ‘lustig’ als ‘lustich’ oder als ‘lustik’ ausspricht oder ‘Chemie’ als ‘Schemie’ oder ‘Kemie’.
Standardsprache existiert eigentlich nur auf dem Papier.

Mein Grund, Deutsch zu lernen, ist ganz einfach: ich wohne und studiere in Deutschland. Als ich nach Deutschland gekommen bin, hatte ich die Sprache immer für hässlich gehalten (meine Mutter und Teil meiner Familie sind in einer deutschen Kolonie geboren und sprechen Deutsch seit der Kindheit). Als ich angekommen bin, war es eine totale, neue Welt für mich, da ich niemals außer meinem Bundesstaat in Brasilien war (nicht mal in Sao Paulo od. Rio de Janeiro!).

Gleich am Anfang habe ich einen Deutschkurs begonnen, aber das Interesse, die Sprache zu erlernen, ist mir nicht erschienen. Ich habe in Tübingen gewohnt, eine sehr kleine Universitätsstadt in Baden-Württemberg und hatte keine Kontakte da. Es war einfach vom Haus in den Kurs, vom Kurs nach Hause. Mit meiner Mutter habe ich mich immer auf Portugiesisch unterhalten. Ich weiß (und viele haben es mir gesagt), dass es viel besser gewesen wäre, wenn ich mit ihr auf Deutsch zu sprechen versuchte, aber ich fühle mich nicht natürlich, weil ich mein ganzes Leben Portugiesisch mit ihr gesprochen habe.

Ich glaube nicht, dass ich einen anderen Dialekt des Deutschen lernen würde. Mir fällt das Hochdeusch schon zu schwierig. Es ist schrecklich, dass Deutschland so viele verschiedene Dialekte hat. Wenn die Menschen auf ihre Dialekten sprechen, kann ich kaum etwas verstehen. In Österreich war ich nur ein paar Tage und kann nichts sagen. Ich erinnere mich nicht daran, wie die Sprache da klingelt.

Nur nach einem Jahr habe ich mich bemüht, Deutsch zu lernen. Nicht aus Interesse, sondern aus Notwendigkeit. Vielleicht habe ich ein Trauma von Kindheit, dass ich Deutsch hässlich finde. Meine Meinung hat sich darüber leider nicht geändert. Deutsch ist eine sehr schwierige, komplizierte Sprache. Es scheint mir so, dass die Menschen alle möglichen Synonyme eines Wortes benutzen, um die Sprache zu verkomplizieren. Wenn ich statt Deutschlands nach England geflogen wäre, um Englisch von Anfang zu lernen, bräuchte ich gegen 6 Monate, damit ich die Sprache schon beherrsche. Aber mit dem Deutschen ist es eine andere Geschichte. 2 Jahren sind schon vorbei und ich habe immer noch Schwierigkeiten.

Ops, mein letzter Abschnitt sollte eigentlich der dritte sein. Kann ich es nicht korrigieren?

Hallo Rhayader, nein, leider kannst Du hier nichts korrigieren. Schade, dass Dir die deutsche Sprache nicht gefällt. Ich glaube, man lernt viel leichter, wenn man es gerne und mit Leidenschaft tut. Vielleicht machst Du Deiner Mutter ja eine große Freude, wenn Du mit ihr Deutsch sprichst? Du kannst ihr damit zeigen, dass Dir ihre Wurzeln wichtig sind.

Ich gebe Dir recht, dass viele Dialekte schwer zu verstehen sind. In den Städten und am Arbeitsplatz wird aber in der Regel Standarddeutsch gesprochen und jeder versteht das auch. Vom Gefühl her habe ich immer den Eindruck, dass im Süden mehr Dialekt verwendet wird, auch Fremden gegenüber, als in der Mitte oder im Norden Deutschlands. Das mag Dein Problem dann auch verstärkt haben.

Viel Spaß beim Lernen hier auf LingQ. In der Bibliothek findest Du unzählige Lektionen und die sind meistens ohne oder mit wenig Akzent gesprochen.

@Rhayader: Ich finde aber, du schreibst sehr gutes Deutsch. :slight_smile: Wenn du das alles in nur zwei Jahren gelernt hast, noch dazu, obwohl du keine Lust darauf hattest, dann bin ich wirklich sehr beeindruckt.
In deinem Text oben sind gar keine Grammatikfehler, wirklich super!

@VeraI: das stimmt, dass im Süden mehr Dialekt gesprochen wird. Das liegt daran, dass der süddeutsche Dialekt eigentlich näher am ‘Standard’ ist, zumindest was Grammatik usw. angeht. Der norddeutsche ‘Dialekt’ wäre nämlich das Plattdeutsche und das wird linguistisch eigentlich schon als andere Sprache (Niederdeutsch) gehandhabt. Darum sprechen die meisten Leute in Norddeutschland, wenn sie überhaupt ‘Deutsch’ sprechen und nicht Plattdeutsch, eigentlich Standarddeutsch, mit nur ein paar kleineren regionalen Färbungen. (Im Plattdeutschen dagegen gibt es auch sehr starke regionale Differenzen) Die süddeutschen Dialekte, die ja Hochdeutsch sind, halten sich dadurch viel besser. Das ist eigentlich recht lustig, finde ich, weil das heute überhaupt nicht mehr so empfunden wird.