Ich möchte nun auch etwas zu meinem “Motiviationsweg” schreiben. Entschuldigung, wenn die Erläuterungen etwas länger ausfallen
Ursprünglich kam meine Motivation zum Englischlernen aus beruflichen Gründen. Bei einem Job in der IT-Branche wurden und werden gute Englischkenntnisse vorausgesetzt. Während meiner Berufstätigkeit vor einigen Jahren, musste ich diese Erfahrung machen, leider ohne diese Kenntnisse.
Ich bin in Ostdeutschland, der ehemaligen DDR, aufgewachsen. Dort lernten wir in der Schule Russisch und kein Englisch. Nach Öffnung der Grenzen, bemerkte sehr schnell, dass ich in meinem Beruf zukünftig solide Englischkenntnisse benötigen werde, und begann auf eigene Faust mit dem Englischlernen. Angefangen über Sprachkurse (einmal die Woche), Fernkurse mit Austausch von Audio-Kassetten, CD-Kursen usw. Das Internet war zu der damaligen Zeit in der Entwicklung. In dieser Zeit konnte ich mir einen Grundwortschatz erarbeiten, ich konnte einfache Sachen lesen und verstehen, aber ich konnte nicht sprechen. Um effektiv zu kommunizieren brauchte ich immer meine Kollegen. Aus Mangel an Zeit beliess ich es frustriert dabei.
Nach Geburt unserer Kinder verliess ich meine damalige Firma und bin nun Mutter und Hausfrau. Nachdem mir unsere Töchter wieder mehr Zeit für meine eigenen Interessen liessen, entschied ich mich, meine Englischkenntnisse wieder aufzufrischen und zu verbessern. Wir hatten oft Besuch von amerikanischen Kollegen meines Mannes und ich hatte immer noch Probleme verständlich in Englisch zu kommunizieren, was sehr ärgerlich und auch peinlich für mich war. Wieder begann ich mit einer Odyssee durch verschiedene Programme, diesmal im Internet. Endlich stiess ich auf LingQ (ich glaube das war zirka 2006, damals noch “The Linguist” ). Mit LingQ war ich das erstemal in der Lage meine Kenntnisse spürbar zu verbessern. Hören, lesen, wiederholen, schreiben, …hören, lesen, wiederholen, schreiben… und dann auch endlich die ersten Gespräche mit Jill via Skype. An diese erinnere ich mich besonders gern.
2007 machten wir für einige Wochen Ferien in Kalifornien und ich merkte, dass sich meine Mühe gelohnt hat. Die Kommunikation klappte zwar nicht immer perfekt, aber ich verstand die meisten Sachen und konnte mich auch verständlich machen.
Anschliessend, so muss ich zugeben, habe ich mit LingQ und Englisch ein bisschen pausiert. Andere Interessen gingen vor, aber ich verfolgte weiterhin die Entwicklung von LingQ. Heute glaube ich, dass diese Pausen mich wieder unnötig weit zurückgeworfen haben. Nach diesen Pausen brauchte ich immer einige Zeit, um wieder richtig “hineinzukommen”.
Seit einiger Zeit lerne ich mit LingQ auch Französisch und Spanisch. Diesmal nicht aus beruflichen Gründen, sondern einfach, weil es Spass macht und die Methode von LingQ funktioniert. Beim Französisch kommt noch dazu, dass es in der Schweiz, wo ich lebe, neben Deutsch eine der Hauptlandessprachen ist.
Ich finde es interessant und motivierend Artikel, Berichte und Bücher im Orginal zu lesen. Es macht mir Spass, rund um den Globus mit anderen zu kommunizieren, ob in Englisch oder in Deutsch (und vielleicht auch bald in Französisch oder Spanisch).
Durch meine Tätigkeit als Tutor bei LingQ habe ich mich auch intensiver mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt. Mir als Muttersprachler war gar nicht bewusst, wie kompliziert unsere deutsche Sprache anderen erscheint. Vermutlich, weil ich diese ganz natürlich gelernt habe ohne komplizierte Grammatikregeln …