Umgangssprache, Slang und fluchen

Im Forum lese ich öfter, dass Sprachenlernende auch daran interessiert sind, Slang oder Umgangssprache zu lernen oder sogar, wie man auf Deutsch flucht. Sie wollen lernen, wie sich Muttersprachler unterhalten; sie wollen die ‘wirklich’ gesprochene Sprache lernen. Ich bin da sehr zwiegespalten, ob man so etwas lehren sollte, denn um das in einer Sprache richtig zu beherrschen, muss man diese nicht nur sehr gut sprechen, sondern man muss auch etwas über die Kultur des Landes wissen.

Ich habe einen Podcast dazu gemacht und diesen in der Sammlung “Veras Corner” veröffentlicht.
Veras Corner #044, Umgangssprache, Slang und fluchen

Ich freue mich über Meinungen und Reaktionen.

Vera - Umgangssprache ist sehr interessant. Deine Beispiele sind auch relevant. Ich wusste nicht, dass es Geld kosten kann, jemanden als “blöde Kuh” zu betrachten und dies dann als solche auszudrucken.
Ich finde es interessant zu wissen, welche Umgangsfloskel gerade modern sind. Zum Beispiel hörte ich neulich jemanden, der sagte “astrein” und ich sagte ihm, heute sagt man das nicht mehr aber ich wusste nicht, was man dann sagt. Neulich habe ich den Ausdruck “donks” auf Englisch benutzt, und mir wurde auch gleich gesagt, das sagt man auch nicht mehr. Hmmm. Ja zu wissen was “Teenie-Boppers” heute sagen, würde mich interessieren. Teenie-Boppers sagt man dann wohl auch nicht mehr :slight_smile:

Marianne wrote: Ich wusste nicht, dass es Geld kosten kann, jemanden als “blöde Kuh” zu betrachten und dies dann als solche auszudrucken.

Normalerweise kostet es auch kein Geld, da die wenigsten Leute so etwas anzeigen und noch dazu Verfahren fast immer wegen Nichtigkeit eingestellt werden (bei Beamtenbeleidigung sieht das aber ganz anders aus). Übrigens hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass der Ausdruck “Dummschwätzer” (und auch andere Ausdrücke) nicht zwingend als Beleidigung zu werten ist, wenn er einen sachlichen Hintergrund hat (d.h wenn sich jemand wie ein Dummschwätzer verhält). :wink:

Hallo Marianne, ich habe auch Probleme einzuschätzen, was unter den Kids gerade so aktuell ist. Manchmal verrät mir meine Tochter etwas, manchmal schnappe ich etwas von meinen Nichten auf. In den Augen der Jugendlichen gebrauche ich bestimmt auch Redewendungen und Ausdrücke, die diese altmodisch finden.

Der springende Punkt ist doch, dass ich sehr genau wissen muss, welches Wort in welcher Situation angemessen ist und welches nicht. Und da kann man als Nicht-Muttersprachler leicht daneben liegen und dadurch peinlich anecken. Selbst als Muttersprachler verzichte ich in den meisten Situationen auf Slang und gebrauche den nur im engsten Familienkreis.

Welche Meinung habt Ihr zum Lernen der Umgangssprache, des Slangs oder des Fluchens?

ad Veral: Ich fluche generell sehr wenig, was nicht heißt, dass mir nicht auch manchmal der Kragen platzt und dann kann ich in meiner Ausdrucksweise durchaus heftig werden. Irgendwann muss wohl jeder etwas Dampf ablassen, solange man danach nicht vor einem Haufen zerbrochenem Porzellan steht und dann nicht mehr weiß, wie man diesen Scherbenhaufen kitten soll, ist das wohl auch in Ordnung.

Ich halte passive Kenntnisse von umgangsprachlichen Formulierungen, aber auch Flüchen, Schimpfwörtern für äußerst wichtig. Sie sind ein nicht zu unterschätzender Bestandteil jeder Sprache und wenn ich mich nicht nur mit Universitätsprofessoren unterhalten möchte, dann werde ich im Kontakt mit Muttersprachlern unweigerlich auf solche Formulierungen stoßen.

Der entscheidende Punkt ist die Frage, wie ich mit solchen Formulierungen umgehe. In den Fremdsprachen, die ich spreche, fluche ich extrem selten, eigentlich fast nie, abgesehen von relativ mild klingenden Wörtern, die viele wahrscheinlich gar nicht mehr als Schimpfwörter bezeichnen würden. Selbst im Deutschen verwende ich im Regelfall anstatt “Scheiße” (darf ich das hier überhaupt schreiben?) Euphemismen wie “Scheibe” oder “Scheibenkleister” (worüber die meisten jungen Leute wahrscheinlich nur schmunzeln, wobei meine Neffen und Nichten, wenn sie mit mir sprechen, manchmal auch auf diese alternativen Formulierungen zurückgreifen).

Das Risiko, dass man trotz sehr guter allgemeiner Sprachkenntnisse bei der Verwendung von Schimpwörtern ordentlich daneben greift, ist meiner Meinung nach sehr hoch. Im Freundeskreis mag das noch durchgehen und vielleicht lediglich ein paar Lacher zur Folge haben, aber im Umgang mit weniger gut bekannten Menschen kann das zu sehr peinlichen und unangenehmen Situationen führen.

Ich habe eine Reihe von ausländischen Kollegen, die Deutsch hervorragend sprechen und über einen Wortschatz verfügen, der wohl so manchen Muttersprachler vor Neid erblassen ließe. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sie sich bei der Verwendung von stark umgangssprachlichen Formulierungen oder Schimpfwörtern im Sprachregister vergreifen. Es wirkt dann beinahe wie eine leichte Disharmonie in einem Musikstück.

Natürlich geht es dabei zumeist um Kleinigkeiten und ich sage das auch nicht, um meine Kollegen in irgendeiner Weise zu kritisieren; es ist lediglich eine Feststellung, die selbstverständlich auch auf mich zutrifft, wenn ich in einer meiner Fremdsprachen spreche.

Selbst in Fällen, in denen es um beleidigende, rassistische Ausdrücke usw. geht, glaube ich, dass deren Kenntnis für den Lernenden von Vorteil ist. Ich rate aber jedem dringend davon ab, diese Begriffe aktiv zu verwenden. So grauenhaft zum Beispiel der Begriff “Kanake” ist (zumindest in dem Sinn, in dem er heute verwendet wird, wobei die eigentliche Bedeutung den meisten Leuten, die diesen Begriff verwenden, wohl kaum bekannt ist), so wichtig kann es sein, zu wissen, was er bedeutet. Ich erinnere mich an eine sehr unschöne Szene in einem Zug, wo ein paar Jugendliche in Deutschland (dieselbe Szene hätte sich aber leider wohl auch ohne Weiteres in Österreich und in jedem anderen Land abspielen können) sich offensichtlich einen vermeintlichen Scherz mit einem ausländischen Studenten erlaubten und ihm erklärten, der Begriff “Kanake” bedeute in etwa so viel wie “mein bester Freund”.

Manche mögen so etwas für lustig halten, ich finde es einfach dumm und im gegenständlichen Fall war es wohl einfach auch Unreife, die die jungen Leute zu diesem mehr als geschmacklosen Spiel veranlasst hat.

Ähnliches ist mir aber auch im Englischen passiert, als ich noch nicht wusste, dass “fag” in Nordamerika eine völlig andere Bedeutung als in Großbritannien hat. Auch mir hat man damals einen Streich gespielt und mich mit diesem Wort in eine sehr peinliche Situation gebracht. Zum Glück ist es aber so, dass in den allermeisten Fällen keine wirklich böse Absicht dahinter steckt und manchmal kann es ja auch durchaus unterhaltsam sein, wenn man hinters Licht geführt wird. Voraussetzung ist jedoch immer, dass dabei niemand anderes beleidigt wird. Ich kann es jedenfalls auf den Tod nicht ausstehen, wenn ich merke, dass sich Menschen auf Kosten anderer lustig machen und in diesem Sinne glaube ich, dass uns das Wissen um solche Ausdrücke und ihre Bedeutung nur nutzen kann.

ad Marianne10 (…) Vera - Umgangssprache ist sehr interessant. Deine Beispiele sind auch relevant. Ich wusste nicht, dass es Geld kosten kann, jemanden als “blöde Kuh” zu betrachten und dies dann als solche auszudrucken. (…)

Zumindest in Österreich ist die Gesetzeslage so, dass eine etwaige Verurteilung bzw. Bestrafung davon abhängt, unter welchen Umständen dieser Ausdruck verwendet wurde. Wird das Ganze als “allgemeine Unmutsäußerung”, vielleicht noch dazu in einem “erregten Gemütszustand” (man ist also wütend, aufgebracht, zornig) verwendet, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zu keiner Verurteilung, ja nicht einmal zu einer Anklageerhebung kommt.

Wenn jemand beleidigende Worte jedoch systematisch verwendet (zum Beispiel auf einer Homepage oder auf Flugblättern usw.), um andere Menschen in ihrer Ehre zu kränken bzw. ihren Ruf zu schädigen, dann sieht die Sache ganz anders aus. Dazu bedarf es aber im Regelfall etwas heftigerer Formulierungen, wobei im Falle der “Beamtenbeleidigung” der Bürger wohl eher zur Verantwortung gezogen wird als wenn er sozusagen einem Normalsterblichen denselben Ausdruck an den Kopf geworfen hätte.

@Vera: “…Ich erinnere mich an eine sehr unschöne Szene in einem Zug, wo ein paar Jugendliche in Deutschland […] sich offensichtlich einen vermeintlichen Scherz mit einem ausländischen Studenten erlaubten und ihm erklärten, der Begriff “Kanake” bedeute in etwa so viel wie “mein bester Freund”. Manche mögen so etwas für lustig halten, ich finde es einfach dumm und im gegenständlichen Fall war es wohl einfach auch Unreife, die die jungen Leute zu diesem mehr als geschmacklosen Spiel veranlasst hat.”

Ich glaube, solche “Witze” kommen ziemlich häufig vor. Ich war einmal dabei als ein Freund von mir aus Italien (ein Kerl, den ich in Deutschland kennengelernt habe) einen Studenten aus China erzählt hat, wie man in Sizilien ein Bier bestellen sollte: “Ciao cornuto, ho fotuto tua moglie” Auf Deutsch heißt das so etwas wie: “Tag, du gehörnter Depp, ich habe deine Frau gefickt”…!

(Ich habe ihm gesagt, “Spinnst du jetzt total? Wenn er irgendwann mal wirklich nach Sizilien fährt, kommt er in aller Wahrscheinlichkeit in einem Leichensack zurück!”)


@Vera: “…Ähnliches ist mir aber auch im Englischen passiert, als ich noch nicht wusste, dass “fag” in Nordamerika eine völlig andere Bedeutung als in Großbritannien hat. Auch mir hat man damals einen Streich gespielt und mich mit diesem Wort in eine sehr peinliche Situation gebracht.”

In der britischen Umgangsprache hat das Wort “fag” zwei Bedeutungen: die erste Bedeutung ist “Kippe” bzw “Zigarette”. Es kann allerdings auch “Schwuchtel” heißen - so wie in den USA. Es hängt immer von dem Kontext ab.

Du hast Recht – man muss sich mit der Umgangsprache auskennen! :smiley:

Also irgendwie fallen mir noch viel mehr Verkürzungen in der Deutschen Umgangssprache ein:

Da haben wir es wieder → Da ham wa’s wieder.
Was ist denn das? → Was’n das?
Hast du einmal eine Mark? → Haste 'mal 'ne Mark?
Was treibst/machst du? → Was treibste/machste?

So in der Art, aber ich weiß nicht, ob das so eine regionale Sache ist. Wäre gut, wenn mir da jemand Rückmeldung geben könnte.

Also ich denke, allgemein sollte man Umgangssprache schon verstehen, weil die meisten so reden, und sich auch wenige Gedanken darüber machen, dass sich das ja nicht vollends mit der Schriftsprache deckt und es darum ggf. für Nicht-Muttersprachler schwer verständlich ist.

Kannste nix machen :wink:

Manche Engländer können fast nicht reden ohne Umgangssprache oder kömische Redewendungen, vielleicht weil die Ausbildungsystem bei uns so schlecht ist. Aber das ist kein Ausrede. Ich glaube, mit Ausländer soll man gewöhnlich ein bisschen langsamer und deutlicher reden, nur um höflich zu sein.

Re. Fluchen, ja, ich glaube es ist immer besser nicht zu fluchen, es klingt normalerweise nur dumm und peinlich.

ad JayB: (…) Ich glaube, solche “Witze” kommen ziemlich häufig vor. (…)

Da hast du wohl recht. Daher finde ich es auch wichtig, dass man gewisse Ausdrücke kennt. Letztendlich kommt es immer darauf an, was man aus seinem Wissen macht.

Und die Geschichte mit dem chinesischen Studenten kann wirklich ins Auge gehen. Ich mag es eigentlich nicht, wenn man Leute so ins offene Messer laufen lässt.

Zum eigentlichen Thema fällt mir jetzt noch eine amüsante Geschichte ein, bei der ein kleiner Grammatikfehler eine harmlose Aussage zu einem frivolen faux pas werden ließ.

Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob sich die Zweideutigkeit dieses Begriffes auch bei unseren deutschen Nachbarn ergeben hätte.

Eine kroatische Bekannte, die hervorragend Deutsch spricht, hat bei ihrer ersten Betriebsfeier in Österreich eigentlich nur sagen wollen, dass sie Vögel gerne hat, weil sie deren Zwitschern mag. Herausgekommen ist aber leider etwas anderes :wink:

Sie wollte sagen: Ich mag Vögel.

Gesagt hat sie aber: Ich mag Vögeln.

Tja, und dieser Satz klingt wie: Ich mag vögeln :wink:

Zuerst kurze Betretenheit bei den Kollegen und dann schallendes Gelächter. Vor allem von einer Frau erwartet man ja so eine Aussage nicht. Auch meine Bekannte lacht im Übrigen immer herzhaft, wenn sie diese Geschichte erzählt - ist ja auch schon einige Jahre her und in der Zwischenzeit wird sie ihre Liebe zur Ornithologie auch grammatikalisch korrekt zum Ausdruck bringen :wink:

ad vankrot: Ich hoffe, ich trete hier in kein Fettnäpfchen, wenn ich sage, dass ich auch den Eindruck gewonnen habe, dass Engländer viel öfter Schimpfwörter und vulgäre Ausdrücke verwenden als die meisten Amerikaner, die ich kennen gelernt habe. Auch in englischen Filmen gibt es manchmal ein richtiges Feuerwerk an Kraftausdrücken. In diesem Zusammenhang finde ich es dann schon wieder amüsant, dass wir im Deutschen die Redewendung verwenden: Das ist aber nicht die feine englische Art. (Weil es noch immer das Klischee gibt, Engländer seien allesamt “gentlemen” und besonders höflich und zuvorkommend).

Damit wird jemand darauf hingewiesen, dass er sich unhöflich oder sogar rüpelhaft benommen hat.

Grundsätzlich finde ich auch, dass man mit Ausländern langsamer sprechen sollte, wenn man merkt, dass sie Verständigungsschwierigkeiten haben. Das ist schlichtweg ein Gebot der Höflichkeit, wie du richtig angemerkt hast.

ad Marianne10: (…) der sagte “astrein” und ich sagte ihm, heute sagt man das nicht mehr (…)

Ich verwende diesen Begriff durchaus und ich finde ihn auch nicht veraltet. Wer hat dir denn gesagt, dass man nicht mehr “astrein” sagt?

@Robert: “…Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob sich die Zweideutigkeit dieses Begriffes auch bei unseren deutschen Nachbarn ergeben hätte.”

Das glaube ich schon. Ich habe das verb “vögeln” (auch “rumvögeln”) sehr oft in Deutschland (genauer gesagt, Bayern) gehört, als ich dort wohnte.

Auch “zwitschern” kann in der Umgangsprache eine völlig andere Bedeutung haben, nicht wahr?

Ich bin mir ziemlich sicher, ich habe das in irgendeinem Roman gelesen, und zwar in Sinne von “Schnaps trinken”, oder etwas ähnliches…?

@JayB – Sehr gut bemerkt! Deine Deutschkenntnisse sind fabelhaft!

einen zwitschern =
umgangssprachlich; etwas Alkoholisches trinken; wohl nach dem Geräusch des Ausschlürfens des Schnapsglases oder des Reibens des Korkens am Flaschenhals als Aufforderung zum Trinken.

@Hape

Danke, das ist sehr nett von dir! :wink:

Ich glaube, wenn ich’s mir genauer überlege, dass ich diese Wendung in der deutschen Übersetzung von einem Frederick Forsyth Roman gesehen habe (vielleicht war es “Das Vierte Protokoll”…?)

Es war mir von der Zusammenhang klar, dass es bei der Passage nicht etwa um Vogelgesang ging, sondern um Schnaps!

Aber so lernt man wohl am besten – indem man sehr viele Unterhaltungsbücher in der Zielsprache liest!

@JayB – Sehr gut bemerkt! Deine Deutschkenntnisse sind fabelhaft!

Diesem Kompliment von hape kann ich mich nur - zum wiederholten Male - anschließen. “Zwitschern” im Sinne von Alkohol trinken hört man relativ oft. “Der zwitschert offenbar auch ganz gerne” ist eine etwas nettere Formulierung für “Der säuft offenbar ordentlich”. Bei dem anderen Wort war ich mir nicht sicher, ob man das auch in Deutschland verwendet. Wir haben eine Reihe von Wörtern in diesem Zusammenhang, die meine deutschen Verwandten nicht verstehen. Ich muss aber auch zugeben, dass diese Begriffe jetzt nicht unbedingt zu meinem aktiven Standardvokabular gehören und ich daher zur tatsächlichen Gebräuchlichkeit wohl nicht so viel sagen kann.

(…) Das glaube ich schon. Ich habe das verb “vögeln” (auch “rumvögeln”) sehr oft in Deutschland (genauer gesagt, Bayern) gehört, als ich dort wohnte.(…)

Das im süddeutschen Raum gesprochene Deutsch, insbesondere das Bayerische, hat mit dem Österreichischen sehr viel gemein.

ad JayB (…) Aber so lernt man wohl am besten – indem man sehr viele Unterhaltungsbücher in der Zielsprache liest!

Ich finde auch, dass Unterhaltungsliteratur eine sehr gute Quelle ist, um sich einen natürlichen und aktuellen Wortschatz anzueignen. Für mich sind solche Romane das Gegenstück zu den Sitcoms im Fernsehen. Diese mögen zwar inhaltlich nicht immer das Gelbe vom Ei sein, aber sie eignen sich meiner Meinung nach hervorragend für die Aneignung eines im Alltag gebräuchlichen Wortschatzes.

Man sollte auch bei der Verwendung vermeintlich regionaler Worte aufpassen, wenn sie an jemanden in einer anderen Region gerichtet sind.
Eine Freudin aus Baden-Württemberg war über etwas verärgert und hat mir das mit den Worten:
“Ich bin schon ganz fuchtig” mitgeteilt.

Ich habe sie mit etwas schmunzeln darauf hingewiesen, das “fuchtig” in nördlicheren Regionen eine völlig andere Bedeutung (=feucht) hat. :slight_smile:

“vögeln” ist glaube ich in ganz Deutschland bekannt.

Zum Thema: ich denke schon, dass es sehr wichtig ist, Umgangssprache zu verstehen. Ja, das mit dem Fluchen ist so eine Sache, die einen tun es mehr, die anderen weniger. Aber gerade Wortverkürzungen usw. sollte man ab einem gewissen Niveau verstehen, genauso wie die regional verschiedenen Akzente.

Ich habe z.B. beim Japanischlernen die Erfahrung gemacht. Sehr viele Leute lernen Japanisch anhand von Manga und Anime. Dadurch sprechen sie oft sehr starken Slang, was natürlich bei Japanern nicht so gut ankommt. Ich dagegen hatte immer nur “verschultes” Lehrmaterial und verstand dadurch teilweise die ganz normalen Kontraktionen in der gesprochenen Sprache gar nicht. Beides ist nicht das Wahre. Um eine Sprache wirklich zu lernen, muss man beides kennen: Wie es “korrekt” gesprochen werden sollte, und wie es tatsächlich häufig gesprochen wird.

@Fingerhut: “…“vögeln” ist glaube ich in ganz Deutschland bekannt.”

Das will ich doch hoffen - sonst kriegt ihr keine Kinder mehr! ¦:-D

(Sorry - schlechter Witz!)

:smiley: