ad Jay: (…) Diese Einstellung finde ich nicht nur falsch sondern auch gefährlich, denn es gibt schließlich einen deutlichen Unterschied zwischen Ablehnung aufgrund von Rasse und Ablehnung aufgrund von Ideen oder Verhalten.
(…)
Ich stimme mit dir vollkommen überein. Die Tatsache, dass aus Städten wie Göteborg in Schweden, aber auch aus Dänemark ein Großteil der jüdischen Gemeinschaft durch wiederholte Angriffe von - vor allem jugendlichen - Islamisten vertrieben wurde bzw. wird, während die politische Klasse relativ ratlos (oder zum Teil sogar billigend) zusieht, sollte zu denken geben.
Wenn Leute dann aber den Parolen rechtsradikaler Gruppen auf den Leim gehen, hilft uns das auch nicht weiter. Das ist so, als ob man den Teufel mit dem Belzebub austreiben würde.
Ich bin für eine freie, demokratische Gesellschaft, in der Platz für viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Geisteshaltungen ist.
Keinen Platz darf es aber für Gruppen geben, die gerade diese demokratische Gesellschaft vernichten wollen. Wer diesen zerstörerischen Kräften gegenüber Nachsicht übt, macht sich mit zum Totengräber einer freien Gesellschaft.
Das heißt, zumindest für mich, im Klartext nichts anderes als entschiedenes und hartes Vorgehen gegen Nazis genauso wie gegen Islamisten etc. Mir ist es egal, aus welch krankhaften Überlegungen heraus jemand glaubt, sich über andere Menschen stellen zu können. Ob er das an seiner Herkunft festmacht oder am Glauben an irgendeinen Gott, spielt für mich keine Rolle. Wer die Rechte anderer Menschen nicht achtet, sollte mit entschiedener Gegenwehr des Rechtsstaates rechnen müssen.
Bei allen Problemen, die es gibt, glaube ich, dass das im Prinzip auch funktioniert. Dennoch ist Vorsicht geboten: Das zeigen die Ereignisse in Deutschland um die NSU-Gruppe, die mordend jahrelang durch Deutschland gezogen ist, genauso wie die stärker werdenden radikalen islamischen Gruppen. Ich bin zwar für Religionsfreiheit, aber das Weltbild der Salafisten ist meiner Meinung nach z. B. mit demokratischen Grundwerten nicht vereinbar. Daher darf solchen Gruppen auch kein Raum für Agitation gewährt werden und zwar nicht der geringste.
(…) Und man gewinnt schon den Eindruck, dass sehr viele Leute (Politiker usw) überhaupt nicht bereit sind, diese Ansichten anzugreifen, weil sie Angst haben, als Rassisten dargestellt zu werden.
(…)
Leider ist das tatsächlich in vielen Fällen so. Ich halte das aber, genauso wie du, für den völlig falschen Weg. Ich muss sagen können und dürfen, dass jemand etwas tut, was meiner Meinung nach nicht in Ordnung ist, ungeachtet der Rasse, Hautfarbe, Religion usw. der betreffenden Person.
Genauso wie es beispielsweise möglich sein muss, die Politik des Staates Israel zu kritisieren, ohne gleich als Antisemit abgestempelt zu werden.
In diesem Bereich hat die vermeintliche “politische Korrektheit” mehr Schaden angerichtet, als den meisten bewusst ist.
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Ich wünsche nur, ich könnte es besser schreiben! (Eine ziemlich komplitzierte Sprache habt ihr! :-P) (…)
Du schreibst ausgezeichnet. Deutsch ist wirklich eine komplizierte Sprache - auch für Muttersprachler.