Fragen über einige Ausdrücke

Also ich habe ein ganz ausgezeichnetes Buch zum Aufbauen von Grundvokabelwörtern auf Deutsch. Darin habe ich aber einige Sätze gefunden, die mich echt verwirrt gemacht haben.

  1. “Mein Onkel pfiff beim Arbeiten vor sich hin”–das steht unter dem Wort “pfeifen”. Meine Frage ist, wie unterscheidet sich dieser Gebrauch–“vor sich hinpfeifen”–mit dem einfach nur des Verbes, “pfeifen”?

  2. Im Buch steht auch das Wort “daheim” geschrieben. Meine Frage über das ist vielleicht etwas einfacher–wie unterscheidet sich dieses Wort vom Ausdruck “zu Hause”?

Entschuldigt, wenn das etwas schwer zu verstehen ist. Mein Schreiben muss immer noch verbessert werden.:slight_smile: Danke im Voraus für alle Antworte!

Es unterscheidet sich nicht vom Wort “pfeifen” - vor sich hinpfeifen meint einfach, dass es gedankenverloren geschieht, nur für sich selbst.
Man könnte in so einem Fall auch sagen “vor sich hinsummen”, da steckt dann das Wort “summen” drin.

Es muss also auch keine richtige Melodie sein :slight_smile:

Deine 2. Frage:
“zu Hause” - ist sachlicher als das Wort “daheim”.
In “daheim” steckt das Gefühl der Geborgenheit.
Man sagt z.B. “ich gehe nach Hause” (mehr sachlich) - oder ich gehe “heim” (dort hin, wo ich mich heimisch fühle).

Ich habe in meiner Sammlung einen Beitrag über “Daheim”.

Konnte ich dir damit ein wenig helfen?

N.B. In Norddeutschland wird ‘daheim’ kaum benutzt, wir sagen “bei uns zu Hause”, wenn wir ‘daheim’ ausdrücken wollen. Es ist ganz klar ein süddeutscher Ausdruck, wird sicherlich auch in Österreich und der Schweiz verwendet.

Was sagt man in Norddeutschland, wenn er Bewegung ausdrücken möchte? Ich meine, du hast ja “bei uns zu Hause” aufgeschrieben, aber was sagt man wenn er zu diesem Ort geht? Nur “zu Hause” oder gibt es vielleicht auch einen zusätzlichen Ausdruck?

Danke tausendmal für die Antworte!:slight_smile:

Oh ja, noch eine Frage: Wie kann man das Wort “pfeifen” alleinstehend in einem Satz benutzen? Oder kann es nur im Ausdruck “vor sich hin~” verwendet werden?

Ich gehe nach Hause, ich gehe heim. Ich bin zu Hause, ich bin daheim. Ich kann “Stars and Stripes” pfeifen. Pfeif’ deinen Hund zurück!

Im Allgemeinen „Pfeifen“ ist ganz normales Wort, steht in jedem Wörterbuch, du kannst es beliebig, wie ein normales Verb oder groß geschrieben als Substantive verwenden.

Ich würde von der transitiven (mit Objekt) und intransitiven Verwendung (ohne Objekt) ausgehen. Es ist wie bei ‘singen’: Ich singe. Ich singe vor mich hin. - Ich singe ein Lied.
Ich pfeife. Ich pfeife vor mich hin. (intransitiv, ich erzeuge einen oder mehrere Pfeiftöne mit den Lippen).
Ich pfeife ein Lied, eine Melodie, einen Ton. Er pfiff den Hund zurück. (transitiv, es gibt ein Objekt).

In Österreich verwenden wir sowohl ‘zu Hause’ als auch ‘daheim’, wobei Irenes Meinung “In “daheim” steckt das Gefühl der Geborgenheit” es genau trifft. Wir haben (im Dialekt) einen Ausdruck “daheim ist daheim” - ungefähr so wie “my home is my castle” aber auch auf das Land, die Region, den Ort bezogen. (In Wien und Umgebung heißt es dann: daham is daham). “Daheim” wird sogar ideologisch und populistisch verwendet (leider), und mit dem Begriff ‘Heimat’ verknüpft.