ad Colin: Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang ist, woher diese Freunde kommen. Wenn sie aus Wien kommen und nicht gerade im tiefsten Wiener Dialekt sprechen, solltest du sie eigentlich ganz gut verstehen. Deine Deutschkenntnisse sind offenbar schon sehr weit fortgeschritten. Wenn du “Nähe von Wien” sagst, könnte das natürlich auch Niederösterreich sein. Der Dialekt ist dort etwas anders, aber für einen Südösterreicher wie mich dem Wienerischen doch sehr ähnlich. Die beste Art, sich mit der Umgangssprache und dem lokalen Dialekt vertraut zu machen, ist praktische Erfahrung bzw. kannst du dir, was du aber ohnehin schon machst, lokale Radiosendungen anhören bzw. Fernsehsendungen ansehen. Ö Regional als Radioprogramm eignet sich dazu sehr gut. Im Fernsehen solltest du dir die Programme der Landesstudios ansehen.
Wenn die Leute, mit denen du spielst, Freunde sind, werden sie auch nichts dagegen haben, wenn du ab und zu nachfragst, weil du etwas nicht verstanden hast. Sag ihnen einfach direkt, dass du dich an den Dialekt gewöhnen möchtest (damit sie nicht sofort ins Hochdeutsche oder Englische wechseln).
So viele Fachbegriffe werden für Paintball auch nicht erforderlich sein. Da es sich im Grunde genommen (und das meine ich jetzt nicht böse) um Männer handelt, die gerne noch wie kleine Kinder herumballern, werden auch die Gefühlsausbrüche dieselben sein. Ein bisschen martialisches Geschrei, ein paar Kraftausdrücke (= Schimpfwörter) und gegenseitiges Schulterklopfen.
Seit die Fotos aus Straches Jugendtagen aufgetaucht sind, wo er in zweifelhafter Manier in Kampfuniform an so genannten “Wehrsportübungen” (ein Deckname für Kampfübungen von Neonazis) teilgenommen hat und diese Übungen als “Paintball-Spiele” bezeichnete, hat Paintball in manchen Kreisen einen etwas zweifelhaften Ruf bekommen. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Leute, mit denen du das spielst, auch wirklich vertrauenswürdige Freunde sind.
Jedenfalls wünsche ich dir viel Spaß und mach dir nicht zu viele Gedanken über etwaige sprachliche Probleme. Du wirst meiner Meinung nach keine großen Probleme haben.
P.S. Gesprochener Dialekt ist auch zumeist leichter verständlich als geschriebener Dialekt, weil es für die Verschriftung des Dialektes keine fixen Regeln gibt. Aber zum Eingewöhnen vielleicht doch noch ein paar Sätze zum Schluss im Dialekt:
Waunnst wos net vastehst, frog deine Freind anfoch wos sie gsogt hobn. Sie wern da daunn scho weitahöfn
Moch da kane Sorgn. Aussadem geht’s bei dem Spü eh mehr um de Gaudi. Guat zuahern und nochfrogn, daunn passt’s scho, wiast sehn. Oiso, vü Spaß beim Schiassn.
Hochdeutsch: Wenn du etwas nicht verstehst, frag deine Freunde einfach, was sie gesagt haben. Sie werden dir dann schon weiterhelfen. Mach dir keine Sorgen. Außerdem geht es bei dem Spiel ohnehin mehr um den Spaß (Gaudi ist ein umgangsprachliches Wort für Spaß). Gut zuhören und nachfragen, dann klappt das schon, du wirst sehen. Also, viel Spaß beim Schießen.